10/10/2013

Windsurfen in Mauritius

Windsurfen in Mauritius!

Mauritius ist fast vollständig von einer Korallenriff-Barriere umgeben, nur im Süden gibt es ein kleines Stück Küste beim Ort "Gris Gris", auf welches die Wellen ungebrochen aufschlagen. Dort liegt der weinende Felsen, "La Roche qui pleure", welcher durchaus einen Besuch wert ist! Wer auf den ins Meer hinaus ragenden Felsvorsprung klettert, erlebt die gewaltige Kraft der aufprallenden Wellen beinahe hautnah, jede neue Woge schickt einen Sprühregen über den Felsen, und das ablaufende Wasser rinnt durch den porösen Stein zurück ins Meer - eben, wie Tränen.

Der Brabant auf der Halbinsel Le Morne.

Deutlich ruhiger, aber nicht weniger schön, präsentiert sich das Meer im Südwesten der Insel am Surfspot auf der Halbinsel "Le Morne" welche dominiert wird durch den markanten Berg "Brabant". Dieser ist auch verantwortlich für die Verstärkung der Passatwinde, was Le Morne zu einem sehr windsicheren Surfrevier macht.
Muriel übt die Powerhalse.

Flachwasserbedingungen in der Lagune.

Der Spot ist enorm vielfältig und bietet für jede Könnensstufe etwas. Die in tausend Türkis-Schattierung leuchtende Lagune bietet meist super Flachwasserbedingung (es sei denn die Wellen war gerade zu hoch oder kam aus der falschen Richtung), die es mir erlaubten, mich einen Schritt näher an die Beherrschung der Powerhalse heranzutasten. An den angrenzenden Riffen finden sich Wellen verschiedenster Schwierigkeitsstufen, direkt vor der Surfstation das eher einfache Little Reef, welches im Lee in das bereits deutlich anspruchsvollere Chameaux übergeht, die langsam und schön brechende Welle bei Manawa, bis hin zum berühmt-berüchtigten One-Eye, wo die Welle steil und kraftvoll auf das messerscharfe Riff bricht (nicht erlaubt mit Stationsmaterial).

Manuel beim halsen im Flachwasser.
Manuel tobt sich aus.

Wer sich aus der stehtiefen Zone hinaus wagt, sollte schon etwas fortgeschritterenes Fahrkönnen aufweisen, denn das durch den Channel abfliessende Wasser kann zu ganz schön kräftigen Strömungen aufs offene Meer hinaus führen. Ausserdem kann bei aufkommendem Regen der Wind plötzlich auffrischen, nur um dann etwas später völlig einzuschlafen. Bei Ebbe liegen mancherorts die Steine auch in der Lagune nur einige Zentimeter unter der Wasseroberfläche.

Wir hatten in den gesamten zwei Wochen nur ein oder zwei Tage ohne oder mit sehr wenig Wind. Dann schnappten wir uns in der Station Standup-Paddle-Boards, und versuchten uns damit in der Welle. Gar nicht einfach, denn im Gegensatz zum Wellenreiten steht man schon aufrecht, wenn die Welle zu schieben beginnt. Dies hat, vor allem in meinem Fall, regelmässig zu uneleganten Abgängen geführt...

Die Lagune an einem no-Wind Tag.

Nur wenige Meter von der Surfstation entfernt, sozusagen "um die Ecke" befindet sich ein schöner öffentlicher Strand, welcher fast komplett in der Windabdeckung liegt. Dort sammeln sich jeweils Kinder und nicht-surfende Angehörige von Surfern und Kitern, um zu baden und die Sonne zu geniessen.

Fotosession im Stehrevier.

Auch Wellenreiter sind in Mauritius gut bedient, an diversen Stränden mit etwas mehr Windabdeckung gibt es schöne Wellen aller Grössen. Wir hatten gar keine Zeit, um einmal einen Wellenreiter zu mieten, aber den Spot in Tamarin haben wir uns doch einmal angeschaut.
 
Die Station:
Wir haben das Material in der Club-Mistral Station gemietet, und waren rundum zufrieden. Bretter und Segel waren aktuell und in  gutem Zustand, der Service top und die Mitarbeiter hilfsbereit und freundlich. Das einzige was man selbst tun musste, war, das Material in's und aus dem Wasser zu tragen, der Rest wurde prompt für einen erledigt. Ausserdem bietet die Station einen Rettungsservice mit -mehr oder weniger wachsamem - Safety-Guard und eigenem Boot. An windlosen Tagen kann man als Mieter die SUP oder Wellenreiter benutzen. Schatten gibt es unter den vielen Palmen mehr als genug, und die Liegestühle und Sonnenschirme des Hotels auf dessen Gelände sich die Station befindet durften benutzt werden (dieses war jedoch nicht offen). Ich habe es jedoch in der Regel vorgezogen, zum windgeschützten Public-Beach hinüber zu spazieren.

Ausrüstung:
Da wir im lokalen Winter (im August) dort waren - dem kältesten Winter seit 20 Jahren, so wurde uns gesagt - empfanden wir die Lufttemperaturen selten als zu  heiss, vor allem in Kombination mit dem Wind. Aus diesem Grund surften wir meist mit dem Langbein/Kurzarm-Neoprenanzug. Schuhe sind nicht zwingend nötig, sofern man beim Ein- und Aussteigen etwas Vorsicht walten lässt, es sei denn man bewegt sich als Anfänger viel zu Fuss im Stehrevier. Falls ich aber je Surfschuhe finden sollte, in welchen meine Füsse nicht nach zwei Minuten schmerzen, würde ich sie in Mauritius vermutlich anziehen, denn der Sand ist mit eher scharfkantigen Steinen/Felsen und dem einen oder anderen Korallen-Rest gespickt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen